Unternehmen erleiden jährlich mehr als zwei Millionen Euro Schaden aufgrund DNS-basierter Angriffe

13 Juli 2017

Ein Mangel an Bewusstsein für die Vielfalt der Angriffe, fehlende Anpassung von Sicherheitslösungen zum Schutz vor DNS-basierten Angriffen sowie unangemessene Reaktionen auf entdeckte Schwachstellen in den IT-Systemen: das diagnostiziert eine Untersuchung zum Thema DNS-Dedrohungen des Softwareherstellers udn Sicherheitsexperten EfficientIP. Analysiert wurden die technischen und verhaltensbedingten Ursachen für den Anstieg von Angriffen auf das Domain Name System (DNS) sowie ihre potenziellen Auswirkungen auf Unternehmen weltweit.

Laut der Untersuchung, die unter 1.000 Teilnehmern in Europa, Nordamerika und Asien durchgeführt wurde, behaupten 94 Prozent der Befragten, dass DNS-Sicherheit ein entscheidender Faktor für ihr Unternehmen ist. Dennoch waren 76 Prozent der Organisationen in den vergangenen zwölf Monaten einem DNS-Angriff ausgesetzt, während 28 Prozent Fälle von Datendiebstahl erlitten. Der globale Untersuchungsbericht schätzt die durchschnittlichen Kosten der Schäden, die jährlich durch DNS-Angriffe verursacht werden, auf 2,5 Millionen Euro pro Unternehmen (für Unternehmen mit 3.000 oder mehr Mitarbeitern). Zu den Hauptursachen gehörten Malware (35 Prozent), DDoS (32 Prozent), Cache-Poisoning (23 Prozent), DNS-Tunneling (22 Prozent) – davon war jeder fünfte Angriff eine sogenannte Zero-Day-Attacke, also ein Angriff über eine bisher gänzlich unbekannte Schwachstelle.

„Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass Unternehmen weltweit mitsamt ihrer IT-Abteilungen den Risiken von DNS-basierten Angriffen trotz der wachsenden Bedrohungen und der Zunahme von Cyber-Attacken noch nicht genug Bedeutung beimessen“, sagt David Williamson, CEO bei EfficientIP. „Die EU-Datenschutzverordnung wird in weniger als einem Jahr in Kraft treten. Für Unternehmen ist es daher an der Zeit, ihre eigenen Sicherheitsstrategien und -maßnahmen zu überdenken, um zukünftige Bedrohungen zu bewältigen, aber auch um empfindliche Geldstrafen zu vermeiden, die laut neuer Verordnung bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des globalen Umsatzes betragen können.“

Die Ergebnisse der Studie sind weltweit sehr unterschiedlich ausgefallen. Erstaunlich ist, dass elf Prozent der deutschen Befragten der DNS-Sicherheit im Unternehmen keine große Bedeutung beimessen. Im Vergleich dazu fällt das Ergebnis in Ländern wie Frankreich (fünf Prozent), Großbritannien (vier Prozent) und der USA (vier Prozent) deutlich kleiner aus.

Weitere wichtige Erkenntnisse für den deutschen Markt:
– Deutschland weist von allen Ländern in der Studie die mit Abstand höchste Zahl DNS-basierter Malware-Angriffe auf (44 Prozent) – vor Spanien (34 Prozent), Großbritannien (29 Prozent), Frankreich (23 Prozent). Darüber hinaus war mehr als ein Viertel der Unternehmen DDoS-Angriffen ausgesetzt (29 Prozent).
– In den vergangenen zwölf Monaten war mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen regelmäßig Opfer von mindestens fünf Angriffen.
– Was den Effekt der Attacken auf Unternehmen angeht, beklagen 73 Prozent Ausfallzeiten für Cloud-Dienste und interne Anwendungen. Zudem wurden bei 24 Prozent der angegriffenen Unternehmen vertrauliche Kundeninformationen und bei 14 Prozent wertvolles geistiges Eigentum gestohlen.
– 28 Prozent der Unternehmen, die Opfer eines Angriffes waren, brauchten ab dem Zeitpunkt der Benachrichtigung über die Sicherheitsverletzung mehr als eine Woche, um das Sicherheitspatch zu installieren. Für mehr als ein Drittel der Unternehmen (36 Prozent) belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen zur Schadensbehebung zwischen 500.000 und fünf Millionen Euro.
– Überaus beunruhigend ist zudem, dass viele Unternehmen glauben, sie wären geschützt, es in Wirklichkeit aber nicht sind. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) wenden fünf oder noch weniger der notwendigen Sicherheitspatches an.

Diese Ergebnisse führen Unternehmen deutlich vor Augen, wie wichtig das Thema DNS-Sicherheit ist und warum sie die Einführung der anstehenden EU-Datenschutzverordnung ernst nehmen sollten.

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