Künstliche Intelligenz bewegt die Finanzdienstleister

11 Januar 2018

Der Begriff der Künstlichen Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde – auch in der Finanzdienstleistungsbranche. ibi research daher der Frage nach, wie Experten zum Thema Künstliche Intelligenz stehen: Neben einer Vielzahl von konkreten Einsatzszenarien zeigen die befragten Experten auch Herausforderungen und Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf.
Dass sich Finanzdienstleister schon heute intensiv mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigen müssen, empfehlen nahezu alle Experten. Nicht nur, um zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben (84 Prozent Zustimmung), sondern auch, um zukünftigen Kundenanforderungen gerecht zu werden (82 Prozent Zustimmung). Die Techniken und Methoden der Künstlichen Intelligenz haben für 75 Prozent der Befragten das Potenzial, die bestehenden Geschäftsmodelle etablierter Finanzdienstleister fundamental in Frage zu stellen. Damit zeigt sich eine eindeutige Einstellung der Experten zu KI.
Allerdings findet die Mehrzahl der Experten (85 Prozent), dass KI viele inhaltliche Facetten in sich vereint und dass keine universelle, eindeutige Definition existiert. Mehr als die Hälfte der Befragten ist sogar der Meinung, dass echte KI nicht existiert, da durch die Programmierung von Algorithmen alle denkbaren Aktionen und Handlungsspielräume von KI-Systemen vorgegeben sind.
Fast dreiviertel (74 Prozent) der Experten sehen im fehlerhaften Lernen einen Risikofaktor für den nutzenstiftenden Einsatz von KI. Weitere Herausforderungen und Risiken können allen Bereichen eines Unternehmens gleichermaßen zugeordnet werden. Eine Vielzahl bezieht sich auf fehlendes Knowhow/Verständnis der Technologien, während andere Experten die Akzeptanz beim Kunden und den Wegfall des Vertrauens in die persönliche Beratung als größte Herausforderungen sehen.
Auch die Technik wird als Risiko für den nutzenstiftenden Einsatz gesehen: Fehlende Kompatibilität mit Legacy-Systemen und der Mangel an APIs innerhalb des Unternehmens erschweren die Implementierung. Auch eine ungenügende Nachvollziehbarkeit beziehungsweise Kontrollierbarkeit der Ergebnisse stellt eine Gefahr für die Akzeptanz von KI dar. 84 Prozent der Experten halten eine ethisch-moralische Instanz als Korrektiv im Hintergrund des Einsatzes von KI für unabdingbar.
Trotz potenzieller Hürden sehen Experten auch konkrete Einsatzszenarien. Insbesondere die Übernahme und Unterstützung von beziehungsweise bei standardisierten Routineprozessen wird als wahrscheinliches Anwendungsgebiet ausgemacht. Weitere Nutzenaspekte von Techniken und Methoden der KI werden im Erkennen von Mustern und Datenkorrelationen sowie in der Betrugserkennung gesehen. Auch zählen Voice Banking, Sprachroboter, Chatbots und Virtuelle Assistenten zu den Einsatzszenarien für KI.

Quelle: ibi research an der Universität Regensburg

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