Impact Investing: Rendite erzielen und Gutes tun

25 Juni 2018
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Impact Investing bietet die Möglichkeit, messbar zum Vorteil von Natur und Gesellschaft zu investieren – ohne von vornherein Abstriche bei der Rendite befürchten zu müssen. Lange Zeit institutionellen Investoren vorbehalten, hat sich die Anlagestrategie inzwischen breit etabliert und ist Privatanlegern zugänglich. Impact Investing will messbar Mehrwerte für Mensch und Gesellschaft schaffen. Dies erfolgt durch die Bewertung der direkten und indirekten Auswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, die ein Unternehmen bereitstellt.

Dr. Dinah Köhler, Executive Director im Global Sustainable Equities Team bei UBS Asset Management, ist überzeugt, dass Geldgeben ohne Gegenleistung im Sozial- und Umweltsektor nicht immer die beste Lösung ist: „Dabei entstehen schließlich auch Abhängigkeiten. Die Frage ist was passiert, wenn die Spendenkonten ehrenamtlicher Helfer leer sind“, betont die Expertin für nachhaltiges Investieren. Bei Impact Investments achten auch Investoren auf ihren Gewinn und stellen damit eine Balance zwischen Geldgebern und -nehmern her.

Köhler engagiert sich schon lange für nachhaltige Unternehmensführung. Ob als Umweltmanagerin bei Tetra Pak in den 1990er Jahren oder als Research Program Managerin bei der United States Environmental Protection Agency in den frühen 2000ern: „Ich habe mich immer gefragt, wie Unternehmen soziale und ökologische Ideen am besten in ihre Geschäftspraktiken integrieren können. Die Lösung heißt Impact Investing oder wirkungsorientierte Anlagen. Dahinter steht der Wunsch, Rendite zu erzielen und gleichzeitig einem höheren Zweck zu dienen.“

Im Grunde geht es um die Klärung von ökologischen und sozialen Problemen, die bisher nicht aus einer Investmentperspektive betrachtet wurden – und die Erzielung von Renditen. Beachtet wird bei Impact Investing die Wirkung in der Aktienselektion und wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Netzwerk nachhaltiger Anleger Global Sustainable Investment Alliance schätzt das weltweit so angelegte Vermögen auf 248 Milliarden US-Dollar

Impact Investing erreicht breiten Markt
In Anlehnung an die UN-Klimaziele stehen beim Impact Investing bedeutende globale Herausforderungen wie Klimawandel und Reduktion von Verschmutzung und Emissionen, Wassermangel, Nahrungsmittelsicherheit und Gesundheitsversorgung im Fokus. Ursprünglich wurde Impact Investing mit Private-Equity- und Private-Debt-Instrumenten umgesetzt und war daher lange Zeit einem engen Investorenkreis vorbehalten. Aufgrund der Anlageinstrumente war der Nachteil aber eine sehr geringe Liquidität der Beteiligungen und Investoren konnten nicht langfristig über das investierte Kapital verfügen.

Investoren der ersten Stunde waren vermögende Privatpersonen und institutionelle Investoren. Vor ungefähr drei Jahren erreichte Impact Investing über Ausdehnung der Investitionen auf börsennotierte Unternehmen dann den breiten Markt. Investitionen in börsennotierte Unternehmen haben den Vorteil, dass es keine Sperrfrist für den Aktienverkauf gibt. Das schafft Flexibilität für Investoren, da solche Unternehmen kurzfristig auch verkauft werden können.

Impact Investments sind von sogenannten ESG-Anlagen zu trennen. Mit ihnen werden Umweltaspekte („Environment“), soziale Verträglichkeit („Social“) und Unternehmensführung („Governance“) von Unternehmen beurteilt. Investiert wird normalerweise in Firmen, die innerhalb ihrer Branche am besten abschneiden oder E-, S- und G-Kriterien erfüllen. Durch ESG-Ratings wird vor allem die langfristige Tragbarkeit des nachhaltigen Geschäftsmodells bewertet.

Beim Impact Investing fokussieren Fondsmanager zusätzlich die UN-Nachhaltigkeitsziele und messen den Einfluss der erstellten Produkte und Dienstleistungen auf Umwelt und Gesellschaft. Das investierte Vermögen soll nur in Unternehmen fließen, die nicht nur nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten, sondern damit auch tatsächlich soziale und ökologische Wirkung erzielen. Die Investitionen müssen stets eine positive Korrelation mit dem gewünschten sozialen oder ökologischen Ziel haben.

Quelle: UBS Asset Management

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