Cyber-Angriffe haben erhebliche Konsequenzen für die Wirtschaft

31 Januar 2018

Knapp 70 Prozent der Unternehmen und Institutionen in Deutschland sind in den Jahren 2016 und 2017 Opfer von Cyber-Angriffen geworden. In knapp der Hälfte der Fälle waren die Angreifer erfolgreich und konnten sich zum Beispiel Zugang zu IT-Systemen verschaffen, die Funktionsweise von IT-Systemen beeinflussen oder Internet-Auftritte von Unternehmen manipulieren. Jeder zweite erfolgreiche Angriff führte dabei zu Produktions- beziehungsweise Betriebsausfällen. Hinzu kamen häufig noch Kosten für die Aufklärung der Vorfälle und die Wiederherstellung der IT-Systeme sowie Reputationsschäden. Dies geht aus der Cyber-Sicherheits-Umfrage 2017 hervor, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Rahmen der Allianz für Cyber-Sicherheit durchgeführt hat.

„Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich, dass Cyber-Angriffe als eine der größten Bedrohungen für den Erfolg der Digitalisierung wahrgenommen werden“, erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm. „Es zeigt sich, dass die umfangreichen Sensibilisierungsmaßnahmen des BSI als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde Früchte tragen. Wir sind mit unseren Angeboten an die Wirtschaft wie der Allianz für Cyber-Sicherheit oder dem modernisierten, praxisorientierten IT-Grundschutz auf dem richtigen Weg, die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern und den Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern.“

Risiko-Bewusstsein ist hoch

Das Bewusstsein für die Gefahren, die den Unternehmen aus dem Cyber-Raum drohen, ist hoch. Rund 92 Prozent der Befragten schätzen die Gefahren aus dem Cyber-Raum als kritisch für die Betriebsfähigkeit ihrer Institution ein. Nur knapp 42 Prozent gehen davon aus, dass der Betrieb im Fall eines Cyber-Angriffs durch Ersatzmaßnahmen aufrechterhalten werden könnte.

Als besonders gefährdet betrachten sich Konzerne. Darüber hinaus gehen zwei von drei befragten Unternehmen davon aus, dass die Risiken durch Cyber-Angriffe zunehmen. Dabei fällt auf, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Lage weniger kritisch beurteilen als Großkonzerne. Während fast 74 Prozent der Großkonzerne damit rechnen, dass die Gefahren aus dem Cyber-Raum zunehmen, trifft dies nur auf gut 62 Prozent der KMU zu.

Mehr Cyber-Sicherheitsmaßnahmen geplant

Entsprechend ihres Gefahrenbewusstseins haben viele Unternehmen bereits Cyber-Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. So gaben 89 Prozent an, dass Maßnahmen wie Segmentierung oder die Minimierung von Netzübergängen ergriffen wurden, um die Netze abzusichern. Auch Maßnahmen zur Abwehr von Schadprogrammen fanden häufig Anwendung (86 Prozent). Dabei kamen sowohl Maßnahmen zur zentralen Detektion, wie etwa Scans am Sicherheitsgateway oder Mailservern, als auch dezentrale Maßnahmen wie Scans auf Client-/Server-Systemen zum Einsatz.

Über die bereits umgesetzten Maßnahmen hinaus sind in vielen Unternehmen (71 Prozent) weitere Verbesserungen der Cyber-Sicherheit geplant. Ein Teil von ihnen hat erkannt, das für eine ganzheitliche Informationssicherheit auch der Faktor Mensch von Bedeutung ist. So führen mehr als die Hälfte der Unternehmen regelmäßige Schulungen ihrer Beschäftigten zu Fragen der Cyber-Sicherheit durch. Weitere knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen planen entsprechende Maßnahmen.

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

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